Innenraum
Außenraum
Wie kann ein Bürgerhaus aus dem frühen 16. Jahrhundert den hohen sozialen und ökologischen Ansprüchen der Gegenwart entsprechen? Und mit welchen innovativen Lösungs- ansätzen können Probleme wie Leerstand und Überhitzung entgegengewirkt werden? In dieser Diplomarbeit wird anhand eines konkreten Beispiels ein Dachgeschossausbau auf einem historischen Haus entworfen, der den höchstmöglichen ökologischen Ansprüchen gerecht wird.
Als Beispiel dient das Bestandsgebäude Haus Unterer Stadtplatz 6 in Waidhofen an der Ybbs. Von rund 700m2 als Wohnfläche genutzter Fläche - ist zum Zeitpunkt dieser Diplomarbeit - das oberste Geschoss mit rund 350m2 Leerstand. Vor dem Entwurf wurde das Bestandsgebäude in einem ersten Schritt einer geschichtlichen Betrachtung unterzogen. Sie dient zur Analyse der Entwicklung des Gebäudes und bildet somit die Basis der Diplomarbeit. Im historischen Ablauf wird erkennbar, dass das Bestandsgebäude seit dem 16. Jahrhundert unterschiedliche Funktionen hatte - beispielsweise eine Wein- und Bierschank, die erste Stadtsparkasse oder wie heute ein Wohn- und Geschäftsgebäude ist. Ein weiteres Themenfeld dieser Diplomarbeit ist das Problem des Leerstandes in kleinstädtischen Kernzonen. Die Broken-Windows-Theorie, unattraktive Wohnflächen und fehlende Grünflächen lassen schließen, dass es qualitative Nachverdichtung als Lösung benötigt. Das bedeutet, dass Bestandsgebäude in Kernzonen zukunftsfähige Wohnungslösungen bieten müssen. Am Beispiel des Hauses Unterer Stadtplatz 6 wird in dieser Diplomarbeit so ein Konzept erarbeitet: Behaglicher Wohnraum für mehrere Bürger:innen, der den modernen ökologi- schen Anforderungen entspricht. Nachhaltiges und ökologisches Bauen bedingt jedoch klarer Rahmenbedingungen. Daher wurde vor dem Entwerfen eine Analyse bestehender Kriterienkataloge vorgenommen. Der klimaaktiv Kriterienkatalog hat sich dabei als jener mit dem höchsten Standard herausgestellt. Dieser und zwei Referenzbeispiele dienen dem Entwurf als Leitfaden..
Der Leerstand im zweiten Obergeschoss wurde in drei Maisonettewohnungen mit insgesamt 486 m2 Wohnfläche geteilt. Dabei war das Ziel qualitativ hochwertigen Wohnraum zu schaffen. Durch den Aufbau erhalten alle Wohneinheiten private Freiflächen und die Umnutzung eines Bestandsdaches sorgt für zusätzliche Grünflächen. Ein wichtiger Bestandteil ist die größtmögliche Nutzung nachwachsender Ressourcen in den konstruktiven Bauteilen. Anhand einer Ökobilanzierung wurde nachgewiesen, dass eine nachhaltige Bauweise für dieses Projekt möglich ist. Um eine Vergleichbarkeit herzustellen, wurde das Gebäude durch den klimaaktiv Kriterienkatalog bewertet. Mit insgesamt 961 von 1.000 möglichen Punkten hat der Entwurf des Diplomprojekts somit den Goldstandard erzielt.
Mit dieser Diplomarbeit wird ein konkreter Lösungsvorschlag dargestellt, wie mit einem ho- hen Standard in ökologischer Bauweise mit der Leerstandsproblematik in ländlichen Kernzonen umgegangen werden kann.
Lageplan
Obergeschoss
2 Obergeschoss
Dachgeschoss
Schnitt Quer
Schnitt Längs
Fassadenschnitt
Axo Aufbau
Detailaxos
Axonometrie Tragwerk
Details
Modell
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